Die aktuelle Krise kam plötzlich und hat uns alle mehr oder weniger überrascht. Wie kannst du die Homeschooling-Zeit mit deinem Kind effektiv gestalten und dabei trotzdem Spaß haben?

Die letzten 2,5 Jahre habe ich neben meiner Arbeit als Werbeagenturinhaberin und Autorin auch als Schulbegleitung und Dozentin im Bereich der Lernförderung gearbeitet. Ich weiß also, was effektives Lernen und Spaß haben bedeutet.

An dieser Stelle möchte ich dir 10 Homeschooling-Tipps für euren Alltag an die Hand geben.

 

Bevor ihr euch gemeinsam zum Lernen hinsetzt, solltet ihr einen ordentlichen und klar abgesteckten Lernraum schaffen. Es erspart euch wahrscheinlich die Arbeit ständig die Lernunterlagen hin- und herzuräumen und die Konzentration auf beiden Seiten ist wesentlich höher, wenn der Fokus auf die Unterlagen gerichtet ist.

Wenn überall andere Unterlagen, Spiele usw. rumliegen, werdet ihr beide immer wieder abgelenkt und das Lernen ist nur halb so effektiv, wie es sein könnte.

 

 

 

Homeschool-Tipp-2Anstatts einfach blind loszulegen, empfehle ich euch einen Überblick zu verschaffen:

  • Welche Fächer sollen angesehen werden?
  • Welche Themen beinhalten diese Fächer?
  • Bis wann sollen die einzelnen Themen abgearbeitet werden?
  • Ist der Zeitrahmen für euch realistisch UND machbar?
  • Wie viel Zeit habt ihr in der Woche und pro Tag zur Verfügung?
  • Müssen die Themen nochmal in Unterthemen gegliedert werden oder in weitere Lernhäppchen?

Je detaillierter ihr euch mit dem Lernmaterial vorab auseinandersetzt und plant, umso einfacher wird es später, wenn es mit dem Unterricht losgehen soll.

Wichtig: Auch Pausen beim Lernen mit einplanen!

 

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Habt ihr euch einen Überblick verschafft?

Dann geht es nun daran, dass ihr euch einen Zeit- & Zielplan erstellt. Das macht ihr am besten für jedes Fach / Thema. So behaltet ihr beide den Überblick über das Fach, die Themen und könnt gemeinsam überprüfen, ob ihr im Zeitplan seid und die Inhalte bis zum Zieltag sitzen.

Wichtig bei diesem Plan ist, dass ihr euch nicht unter Druck setzt und trotz der Situation gemeinsam Spaß habt!

 

 

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Prima. Nun geht es noch einmal an die Überlegung, welches der richtige Ort zum Lernen sein kann. Das ist bei jedem Kind ein anderer Ort. Ein Kind lernt lieber am Schreibtisch, das andere lieber am Küchentisch oder im Bett.

Ihr könnt verschiedene Orte ausprobieren und die Zeit so nutzen, um gemeinsam eure Zeit zu gestalten.

Achtet für euch beide darauf, dass sich jeder für einen Moment zurückziehen kann, um abzuschalten oder auch mal eine Pause machen zu können. Der Lernraum sollte, wenn möglich ein anderer Ort, als der Erholungsraum sein.

 

 

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Neben dem richtigen Lern- und Erholungsort, dem Überblick und dem Zeit- und Zielplan ist es wichtig, dass ihr gemeinsame Regeln festlegt. Was darf während des Lernens gemacht werden?

  • Aufs Handy gucken?
  • e-Mails abrufen?
  • Zocken?
  • Essen?
  • Trinken?
  • Toilettengänge?
  • Pausen?

Findet für euch Regeln an dir ihr euch beide halten könnt. Manchmal sind hier weniger Regeln mehr.

 

Wie würde es dir gefallen, wenn du auf der Arbeit nur eine Aufgabe hast? Achtet beide darauf, wann die Konzentration hoch ist und wann sie sinkt. Gerade dann sollten Pausen gemacht werden.

Oftmals reicht es, wenn ihr kurz eine Toiletten- oder Trinkpause macht. Manchmal ist auch kurz aufstehen, frische Luft reinlassen und nach 5 Minuten weiterlernen sinnvoll.

Vergesst dabei nicht, dass ihr Mutter und Tochter, Mutter und Sohn oder Vater und Tochter beziehungsweise Vater und Sohn seid. Ihr dürft auch mal lachen und auch Spiele oder Musik oder Bewegung an der frischen Luft sowiso Kuschelzeiten sind erlaubt.

Gestaltet euren Tagesablauf so, dass ihr euch wohlfühlt und es beiden gut geht. Es bringt keinem etwas, wenn ihr frustriert oder wütend aufeinander seid. Denn dann macht das Lernen gar keinen Spaß mehr.

 

An dieser Stelle kommen wir deshalb zum nächsten Tipp: Ihr seid eine Familie und ihr dürft die Zeit auch zum Spaß haben nutzen. Niemand kann verlangen, dass ihr ständig am Lernen seid. Auch wenn die Möglichkeiten rauszugehen momentan eingeschränkt sind, gibt es bestimmt Themen, die ihr unabhängig vom Lernen zum Reden habt. Lest gemeinsam ein Buch, guckt gemeinsam einen Film … Egal, was. Diese Zeit ist wertvoll – also nutzt sie!

 

 

 

 

Die aktuelle Zeit ist für alle nicht einfach. Umso wichtiger, dass ihr als Familie zusammenhaltet. Unabhängig davon ist es meiner Meinung nach wichtig, dass ihr nicht perfekt sein müsst. Das Homeschooling wird nicht von heute auf morgen laufen und alles ist toll. Gebt euch Zeit, sich auch beim gemeinsamen Lernen aufeinander neu einzulassen und geduldig miteinander zu sein.

 

 

 

 

Neben Geduld möchte ich euch ans Herz legen, dass ihr offen und ehrlich miteinander kommuniziert. So können Konflikte gar nicht erst entstehen und jeder lernt vom anderen.

Reflektiert zum Beispiel einmal wöchentlich, wie es gelaufen ist.

  • Was war gut?
  • Was klappt noch nicht so gut?
  • Was stört euch?
  • Was wünscht ihr euch?
  • Kommt ihr mit der Zeit hin?
  • Welche Themen oder Inhalte sind schwerer als erwartet?
  • Was muss noch einmal wiederholt werden?

 

Nehmt euch pro Tag oder Woche nur bestimmte Fächer oder Themen vor. Macht nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig auf einmal. Hier könnt ihr wieder auf Tipp 9 zurückgreifen, um die Balance zu finden. Ihr könnt in der einen Woche auch 2-3 Themen oberflächlich angehen und in der nächsten Woche vertiefen. Oder ihr schaut euch an einem Tag ein spezielles Thema an und wiederholt dieses. Beachtet dann jedoch, dass die Lerneinheit abwechselungsreich gestaltet bleibt.

 

 

 

 

Haben euch diese Homeschooling-Tipps geholfen?

Schreibt euer Feedback als Kommentar!

Eure Jacqueline